
7 Jahre Selbstständigkeit: Mein beruflicher Weg bis hierher

„Was treibt mich an?“ – Deine Motive verstehen mit der IMA© (Innere-Motivanalyse)


Was ich aus der schwersten Phase meiner Selbstständigkeit gelernt habe
Als ich Anfang 2022 mein erfolgreiches Kreativbusiness Rosy & Grey schloss und in meine Auszeit ging, hatte ich ein klares Gefühl in mir: Das Gefühl, dass es ein neues Kapitel braucht – ein neues Ventil, eine neue Form, in die ich meine Kreativität und Arbeit gießen konnte.
Was mir allerdings damals nicht klar war: Wie lange es dauern würde, diese neue Form zu finden. Wie viel Zweifel, Blockaden, Höhen und Tiefen auf mich warteten. Und wie sehr ich selbst nochmal mit meiner eigenen persönlichen Entwicklung konfrontiert werden würde, bevor ich wieder die Energie und Klarheit hatte, etwas „Größeres“ zu starten.
Heute möchte ich mit dir teilen, was ich in der bisher herausfordernsten Phase meiner Selbstständigkeit gelernt habe.
👉🏻 Learning 1: Privatleben und Business lassen sich nicht trennen
Meine letzten Jahre waren von einigen großen Lebensveränderungen begleitet – und zwar solchen, über die ich nicht selbst entschieden hatte. Sondern die das Leben mir vor die Füße geschmissen hatte. Gefühlt wie so eine „höhere Gewalt“.
Im einzelnen hätte ich diese Dinge wahrscheinlich ganz gut weggesteckt, aber in ihrer Summe führten sie irgendwann zu einer Art Existenzkrise. Ich fing an, vieles zu hinterfragen – und schnell waren da die großen Fragen des Lebens: Wer bin ich? Wofür bin ich hier? Macht das alles überhaupt Sinn?
Und manchmal fühlte es sich ziemlich sinnlos an.
Jeder Mensch, der schonmal eine solche Krise durchgemacht hat, wird wissen, dass das echt anstrengend ist. Dass es Kraft und Energie kostet. Und einen in ziemlich dunkle Zustände ziehen kann.
Und ich habe echt lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass sich das logischerweise auch auf meine Kapazitäten für meine Arbeit auswirkte. Dass Business und Leben sich nicht einfach trennen lassen. Dass wir nicht in dem einen Bereich weiter „funktionieren“ können, wenn die wenigen Kraftreserven woanders benötigt werden.
Wenn ich ehrlich bin, fällt es mir bis heute nicht immer leicht, das zu akzeptieren.
Aber ich habe in den letzten Jahren eine ordentliche Portion Geduld und Mitgefühl mit mir selbst zugewonnen. Ich gehe heute sanfter mit mir um, als noch vor zwei Jahren.
Diese neue Art, mit mir selbst umzugehen stärke ich mit jedem Mal, wo ich mich dafür entscheide, mir Zeit für mich zu nehmen, bevor ich mich an den Schreibtisch setze. Mit jedem Mal, wo ich mich selbst und mein Wohlbefinden über meine Leistung priorisiere. Wo ich mir beweise: Ich bin wichtig. Mein Wohlbefinden ist wichtig. Und ohne funktioniert es im Business sowieso nicht.
👉🏻 Learning 2: In Bewegung bleiben statt abwarten
Begleitet von meiner allgemeinen „Sinnkrise“ fehlte mir auch im Business zwei Jahre lang das Ziel vor Augen – die „Vision“ wie man wohl sagen würde.
Das war für mich ziemlich hart, denn ich war es nicht gewohnt. Die ersten 5 Jahre meiner Selbstständigkeit hatte ich immer gewusst, wo ich hinwollte. Ich hatte eine starke Verbindung zu meinem Bauchgefühl und es fiel mir leicht, die nächsten Entscheidungen zu treffen.
Mein bester Kompass war es immer gewesen, meiner Begeisterung zu folgen. Aber plötzlich fehlten da die Bilder in meinem Kopf, die mich reizten. Es gab keine greifbaren Zukunftsvisionen mehr, die diese Begeisterung auslösten.
Ich fragte mich, ob es daran lag, dass die Selbstständigkeit für mich nicht mehr neu war und deshalb dieses aufregende Kribbeln vom Anfang fehlte. Schließlich – und davon bin ich bis heute überzeugt – macht es einen Unterschied, ob man aus einer Leidenschaft im Studium heraus gründet oder als erfahrene Selbstständige, die schon größere Erfolge erlebt hatte.
Ich fragte mich auch, ob es vielleicht okay war, nicht mehr die großen Träume oder Ziele zu haben. Ob sich meine Prioritäten einfach verschoben hatten und mich nun andere Dinge antrieben im Leben.
Jetzt muss man dazusagen, dass ja nicht alles planlos war in den letzten Jahren. Es gab einige Projekte, die mir richtig Spaß machten und die ich erfolgreich umsetzte.
Aber trotzdem hatte ich insgesamt das Gefühl, dass das „Bigger Picture“ fehlte. Immer wieder war da diese leiste Stimme, die sagte: „So ganz ist es das noch nicht.“
Zwischendrin verurteilte ich mich auch immer wieder dafür, wie viel Zeit schon vergangen war seit meiner Auszeit und der Entscheidung, mich beruflich neu auszurichten. Dass ich schon so viel ausprobiert hatte und immernoch nicht „angekommen“ war.
Jetzt im Nachhinein denke ich: Es hat die Zeit eben gebraucht.
Aber es hat auch gebraucht, dass ich mich nicht einfach wartend in die Ecke gesetzt und auf die „Erleuchtung“ gewartet habe.
Es war gut, dass ich mich ausprobierte. Dass ich verschiedene Formate testete, dass ich unterschiedliche Menschen ansprach, dass ich immer wieder neue Projekte startete.
Denn all diese Erfahrungen waren Futter für den weiteren Prozess.
Und das hätte ich nicht alles „nur im Kopf“ durchdenken können. Ich musste es erleben und daraus meine Learnings ziehen.
Was ich dadurch verstanden habe: Ja, manche Dinge brauchen ihre Zeit. Vielleicht auch mehr Zeit, als wir gerne hätten. Aber wir müssen diese Zeit nicht machtlos „absitzen“. Sondern wir sollten in Bewegung bleiben.
Wir können auch ohne das „Bigger Picture“ aus dem Moment heraus entscheiden, was sich jetzt gut anfühlt und einen kleinen Schritt nach dem anderen gehen. Denn all diese Schritte, egal ob klein, groß, vorwärts oder rückwärts, führen uns am Ende näher an unser Ziel.
Und während ich das so tippe, bin ich der Vergangenheits-Lea ziemlich dankbar dafür, dass sie zwar nicht immer im Vertrauen, aber immer in Bewegung geblieben ist.
👉🏻 Learning 3: Beständigkeit ist nicht immer schlecht.
Was mich schon immer begleitet und mein Berufsleben mitbeeinflusst: Ich habe ein hohes Wissensdurst- und Entwicklungs-Motiv. Das heißt, mich zieht alles an, was neu und spannend ist.
In meiner beruflichen Laufbahn spiegelt sich das zum Beispiel darin wieder, dass ich keinen geradlinigen Weg, sondern bereits viele Stationen hinter mir habe. In meinem Business Alltag führt es dazu, dass ich es attraktiver finde, mir neue Konzepte und Ideen zu überlegen, als diese dann bis ins kleinste Detail fertigzustellen, geschweige denn diese mehrmals zu wiederholen.
Ich mag diese Seite an mir. Ich mag es, dass ich neugierig und kreativ bin. Und dennoch darf ich immer wieder die Balance checken. Ich darf lernen, dass bereits bestehendes nicht immer schlecht ist. Dass manche Dinge bleiben dürfen.
Genau das durfte ich in den letzten Jahren meiner Selbstständigkeit noch deutlicher verstehen.
Als ich 2022 mein Kreativunternehmen Rosy & Grey schloss, war da unter anderem ein großer Antrieb, etwas Neues zu schaffen. Und damit auch der Wunsch, das was ich schon aufgebaut hatte, hinter mir zu lassen.
Und bis heute fühle ich, dass das die richtige Entscheidung war.
Was ich damals aber noch nicht so klar sehen konnte: Es gab in meiner ersten Selbstständigkeit vieles, das ich mitnehmen und in meine neue Arbeit einfließen lassen konnte.
Zum Beispiel das Geschäftsmodell hinter Rosy & Grey, das nach wie vor am besten zu meiner Persönlichkeit passt (im Vergleich zum klassischen Coaching-Modell, das ich zwischendurch getestet habe).
Oder auch die Themen, die ich bei Rosy & Grey ganz natürlich verknüpft hatte – und die in einer neueren Form bei pen & breakfast ihren Platz gefunden haben: Kreativität und Persönlichkeit.
Mit der Zeit verstand ich, dass es nicht darum ging, etwas Neues aus dem Boden zu stampfen. Sondern es ging darum, das was schon da war in eine passende Form zu gießen. Eine Form, die sich für mich, für mein jetziges Ich richtig anfühlte.
Die Balance zwischen Beständigkeit und Neuem nehme ich auch weiter mit auf meinem Lernweg als Unternehmerin. Ich möchte besser werden darin, gut funktionierende Dinge zu behalten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass es abwechslungsreich für mich bleibt.
Heute kann ich sagen: Beständigkeit ist nicht immer schlecht. Solange sie nicht zu Stillstand oder Langeweile führt. Eine gewisse Beständigkeit gibt mir sogar Sicherheit, und aus der Sicherheit wächst meine Freiheit.
Das war’s mit meinen wichtigsten Learnings aus der bisher schwierigsten Zeit meiner Selbstständigkeit. Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass mit pen & breakfast mein Antrieb zurück ist, meine Zukunftsvisionen klarer werden und ich eine für mich passende Form gefunden habe, in die ich meine Kreativität fließen lassen kann.
Und vielleicht war ja auch für dich das ein oder andere Learning dabei. Lass es mich gern in den Kommentaren wissen – dann fühlt sich das Ganze hier weniger an, wie eine Einbahnstraße 😉

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